Umzug

Verfasst 8. Mai 2010 von Jochen Christ
Kategorien: Allgemeines

Der Blog ist umgezogen, ab sofort ist er unter der URL www.bpmpatterns.de sowie www.bpmpatterns.org erreichbar.

Ausschlaggebend war der Wechsel des Blog-Systems vom Hosting-Anbiert wordpress.com zur Blog-Software wordpress.org. Letztere ist deutlich flexibler und bietet viele Vorteile, die in der Hosting-Umgebung nur durch kostenpflichtige Upgrades zu haben sind.

Alle neuen Artikel werden ausschließlich in www.bpmpatterns.de erscheinen.

Entwurfsmuster Sequenz

Verfasst 10. April 2010 von Jochen Christ
Kategorien: Entwurfsmuster, Grundmuster, Sequenz

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Kategorie
Grundmuster
Beschreibung
Der Task B wird ausgeführt, nachdem der Task A vollständig ausgeführt wurde.
Beispiel
Nachdem eine Flugreservierung erfolgreich durchgeführt wurde, wird die Kreditkarte des Kunden belastet.
Anwendung
Der sequentielle Ablauf ist der einfachste Ablauf in einem Geschäftsprozess. Die vorausgehende Aktivität stellt sicher, dass alles Vorbedingungen des folgenden Tasks erfüllt werden.
Verwandte Muster
Workflow Pattern Sequence

BPMN-Editoren im Vergleich

Verfasst 28. März 2010 von Jochen Christ
Kategorien: Allgemeines, Tools

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Will man BPMN Diagramme erstellen, steht eine Vielzahl von Editoren und Tools zur Verfügung.

Dabei reicht das Spektrum vom reinen Visualisierungstools über spezialisierte BPMN Modellierungstools hin zu integrierten Prozessdesignern zur direkten Implementierung des Geschäftsprozesses als Workflow. Je nach Einsatzzweck ist das entsprechende Tool zu wählen.

Es werden die folgenden Tools näher betrachtet:

  • Microsoft Visio 2007 (mit BPMN 1.1 Stencils)
  • Omnigraffle 5 (mit BPMN 1.1 Stencils)
  • Process Modeler 5 von itp-commerce
  • TIBCO BusinessStudio

Um die Tools zu vergleichen, soll jeweils das Reparatur-Pattern (auf das später noch genauer eingegangen werden soll) in einem Diagramm dargestellt werden.

Visio

Microsoft Visio 2007 hat als Bestandteil von Microsoft Office eine große Verbreitung bei der Erstellung von Vektorgrafiken. Allerdings hat Mircosoft keine Unterstützung für BPMN spendiert. Eine Arbeitsgruppe des Potsdamer Hasso Plattner Instituts stellt jedoch (neben Ihrem Web-Editor Oryx) ein Stencil für BPMN 1.1 bereit.

Das Stencil beinhaltet alle BPMN 1.1 relevanten Artefakte, die soweit auch der Spezifikation entsprechen.

Das Diagram kann in alle möglichen Formaten gespeichert werden, insbesondere auch als Vektorgrafik (wichtig für Latex!).

Das Diagram sieht schlicht und elegant aus. Die Unterstützung der Software bei der Modellierung des Prozesses ist auch schlicht, der Benutzer muss genau wissen, was er tut. Es gibt keine Überprüfung, ob die modellierten Prozesse syntaktisch korrekt sind. Unkorrekte Diagramme können sehr leicht entstehen. Visio eignet sich somit also zur Dokumentation und zur Erstellung hochwertiger Vektor-Diagramme in Veröffentlichungen. Visio gibt es als kostenlose 30-Tage Version. Die Standard-Version kostet 329 EUR.

Omnigraffle Professional

Die Alternative zu Visio für den Mac ist Omnigraffle. Omnigraffle (199 EUR für die Professional Version) ist bekannt dafür, hervorragende und vor allem schöne Diagramme zu erzeugen.

Auch Omnigraffle hat vergessen, BPMN im Lieferumfang vorzusehen, aber auch hier hat das Hasso Plattner Institut ein Stencil zur Verfügung.

Screenshot:

Das folgende Diagramm ist allerdings meines Erachtens nicht so schön wie bei Visio:

Es fehlen einige Elemente im Stencil, hier am Beispiel ist es der Default-Flow.

Insgesamt ist Omnigraffle auch nur ein „Drawing-Tool“ für die Diagramme, der Benutzer wird nicht geführt bei der Erstellung der Prozesse.

Process Modeler

Genau das verspricht der auf Visio basierende Process Modeler der Firma itp-commerce. Der Modeler ist auf das Erzeugen von BPMN Diagrammen spezialisiert und leistet sehr viel mehr als einfache Stencils. Darüber hinaus ist es eines der wenigen Tools, das BPMN 2.0 (mit Collaboration Diagramm) unterstützt.

Wie im Screenshot sichtbar, lassen sich Objekte nachträglich noch komfortabl verändern.

Das erzeugte Diagramm ist nicht klassisch schwarz/weiß, sondern ist in einem angenehmen Orange gehalten:

Der Benutzer wird vom Tool bei der Erstellung der Diagramme sehr gut geführt, sodass weitgehend syntaktisch korrekte Diagramme entstehen. Die Usability des Tools lässt allerdings an manchen Stellen etwas zu wünschen übrig.

Der Nachteil des Process Modeler ist, dass sowohl eine Lizenz für Visio als auch für den Process Modeler (ca. 1000 EUR) notwendig ist.

TIBCO BusinessStudio

Schließlich wollen wir uns noch ein Produkt eines Anbieters einer Business Process Management Suite näher ansehen. Der Integrationsspezialist TIBCO hat das auf der Eclipse Plattform basierende BusinessStudio als zentrales Modellierungs- und Entwicklungstool im Portfolio. Eine kostenlose Version (ohne Support) steht zum Download bereit.

Hier wird der Prozess nicht nur „gemalt“, er dient vielmehr auch als ein Modell für die IT-Implementierung des technischen Workflows.

Das Diagramm kann leider nicht als Vektorgrafik gespeichert werden (nur JPG).

Die Umsetzung der BPMN Spezifikation (1.1) ist gut. Der Benutzer wird bei der Modellierung sehr gut geführt, invalide Prozesse werden mit einer aussagekräftigen Meldung angezeigt. Wie im Beispiel sichtbar, können den Tasks schon spezielle Tyten (hier Benutzer-Task) zugeordnet werden, wie diese auch in BPMN 1.2 vorgeschlagen werden.

Der Prozess dient – wie oben angedeutet – auch direkt für die Implementierung, wobei dann die einzelnen Artefakte genauer spezifiziert werden müssen (z.B. welcher Web Service wird angesprochen). Zur Laufzeit wird der Prozess exportiert und kann in der TIBCO iProcess Engine ausgeführt werden (wenngleich dann viele Elemente von BPMN nicht verwendet werden dürfen).

Fazit

Die vier vorgestellten Tools sind natürlich nur eine Auswahl aus dem immer größer werdenden Markt entsprechender Werkzeuge. Sie zeigen jedoch die unterschiedlichen Einsatzgebiete ganz gut auf. Welches Tool das optimale ist, hängt – wie immer – von den jeweiligen Anforderungen ab.

Für die Visualisierung der Entwurfsmuster werde ich auf Visio zurückgreifen. ProcessModeler wäre eine Alternative, ist aber schlicht zu teuer. Omnigraffle hat keine vollständige Umsetzung der BPMN-Spezifikation. BusinessStudio scheidet aus, da keine Vektorgrafiken erzeugt werden können.

Was ist eigentlich BPM?

Verfasst 25. Januar 2010 von Jochen Christ
Kategorien: BPM

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Bevor wir in konkrete Entwurfsmuster einsteigen, möchte ich versuchen zu erklären, worum es überhaupt geht. Fangen beim Titel des Blogs an. „BPM-Patterns“. Es geht hier schon los: Was ist eigentlich BPM?

Der erste Treffer bei Google verweist auf eine Software zum Erstellen von Musik. Dass „Beats per Minute“ in diesem Blog nicht gemeint ist, sollte klar sein.

Weiter geht’s in Wikipedia: Hier wird der Begriff Prozessmanagement verwendet und wie folgt definiert:

Prozessmanagement, auch Geschäftsprozessverwaltung oder „Business Process Management (BPM)“, beschäftigt sich mit dem Herausfinden, Gestalten, Dokumentieren und Verbessern von Geschäftsprozessen. Geschäftsprozessverwaltung synchronisiert die Bereiche Planung, Entwurf, Konstruktion, Produktion, Instandhaltung, Nachverfolgung und Anpassung in einer Organisation.

Die Hauptziele des Prozessmanagement in einem Unternehmen sind die Gestaltung und Optimierung der Folge von betrieblichen Abläufen (=Geschäftsprozess?!) um eine möglichst effiziente Durchführung der betrieblichen Wertschöpfung zu erreichen.

Übrigens: Jeder der bereits etwas optimieren wollte, weiß, dass es entscheidend für den Erfolg ist, dass man die Ergebnisse – vorher und nachher – auch messen und vergleichen kann (Stichwort: Six Sigma).

Konkret: Prime-Kunden des Online-Versandhauses Amazon erwarten, dass auch eine umfangreiche Bestellung innerhalb eines  Tages geliefert wird. Amazon muss die Bestellung in Teilaufgaben unterteilen, welche in einer bestimmten Reihenfolge bearbeitet werden. Diese können Bestellannahme,  Kommissionierung, Versand, Rechnungsstellung und Kreditkartenabrechnung sein. Die Aufgabe des Prozessmanagements ist es, den Abwicklungsprozess so zu gestalten, dass möglichst alle Kunden ihre Bestellungen rechtzeitig erhalten – kurz vor Weihnachten gelingt dies leider nicht immer :-(

Es kann nie oft genug erwähnt werden:

BPM hat im ersten Schritt nichts mit IT oder Software-Lösungen zu tun. Vielmehr wirft es die Frage auf, wie ein Unternehmen seine Aufbauorganisation und seine Ablauforganisation gestaltet. Frühestens im zweiten Schritt können die Abläufe dann IT-unterstützt effizient gestaltet werden.

Entwurfsmuster in der Geschäftsprozessmodellierung

Verfasst 24. Januar 2010 von Jochen Christ
Kategorien: Allgemeines

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Herzlich willkommen zum neuen Blog BPM-Patterns!

In diesem Blog werde ich das Thema Entwurfsmuster in der Geschäftsprozessmodellierung behandeln und mögliche Entwurfsmuster vorstellen und zur Diskussion stellen.

Entwurfsmuster sind in der IT unter dem Begriff Design Pattern bekannt, welche vor allem im Bereich der objektorientierten Programmierung Anwendung finden.

Mein Ziel ist es, die Konzepte der Entwurfsmuster auf den Bereich der Geschäftsprozessmodellierung und des Geschäftsprozessmanagements zu übertragen.

In den folgenden Artikeln werde ich dazu Grundlagen und Konzepte vorstellen und konkrete Entwurfsmuster präsentieren, wobei ich Sie sehr gerne zur Diskussion einlade. Wenn Sie Vorschläge für weitere Entwurfsmuster haben, freue ich mich, wenn Sie mir schreiben.